„Spielen macht Schule“ stattet die Mittelschule auf dem Lindenberg mit Spielen für das Sprachpaten-Lernzimmer aus
Grund- und Mittelschulen sind in unserem Bildungssystem die erste Bildungseinrichtung für Schüler mit keinen bzw. wenigen Deutschkenntnissen. Um diese Schüler bestmöglich zu unterstützen, erhalten sie neben dem regulären DAZ-Unterricht zusätzliche Unterstützung von ehrenamtliche Sprachpaten. Diese Sprachpaten sind keine ausgebildeten Lehrkräfte, spielen aber eine entscheidende Rolle im Spracherwerb unserer Schüler, indem sie mit den DAZ-Kindern lesen und interagieren. Neben dem Lesen und Sprechen steht vor allem aber auch das gemeinsame Spielen im Vordergrund.
„Spielen und Lernen sind keine Gegensätze! Darum sind gute Spiele eine wichtige Ergänzung des schulischen Bildungsangebots. Kinder unterscheiden nicht zwischen Lernen und Spielen, sie lernen beim Spiel“, so Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer.
Da es bisher nur wenige Spiele bzw. kaum vollständige Spielesammlungen gab, wurden die Ideen und Vorstellungen rund um ein Sprachpaten-Lernzimmer verschriftlicht und bei „Spielen macht Schule“ eingereicht. Erfreulicherweise konnte das erarbeitet Konzet die Jury überzeugen, denn normalerweise werden nur Grundschulen berücksichtigt. Die Sprachpaten freuen sich, dass nun mit den DAZ-Kindern auch gespielt werden kann. Insgesamt gibt es in diesem Jahr 200 Gewinner in allen 16 Bundesländern.
Die Initiative „Spielen macht Schule“ wurde vom Verein Mehr Zeit für Kinder und dem ZNL Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen ins Leben gerufen. Unterstützt wird die Initiative, die in diesem Jahr zum 18. Mal ausgeschrieben wurde, von den 16 Kultusministerien. Die Spielwaren werden von den Mitgliedsunternehmen des Deutschen Verbands der Spielwarenindustrie e.V. (DVSI) kostenlos zur Verfügung gestellt.
Hintergrund des Projektes sind die Erkenntnisse der modernen Hirnforschung. Sie zeigen, dass aktive Erfahrungen mit haptischen und visuellen Reizen, wie sie das klassische Spielzeug bietet, förderlicher sind als die passive Erfahrungsvermittlung, wie sie durch das Fernsehen stattfindet. Schon Kinder im Grundschulalter sind dem ständig wachsenden Einfluss von Bildschirmmedien wie Internet, PC-Spielen und Konsolen ausgesetzt. Bewegung und Kreativität, wichtige Faktoren für die kindliche Entwicklung, bleiben dabei auf der Strecke. Dem immer stärker werdenden Einfluss der Bildschirmmedien möchte die Initiative „Spielen macht Schule“ entgegenwirken.